Tätigkeiten im internationalen Handel
Importe und Exporte sind die Basisprozesse der internationalen Handels- und Transportbeziehungen zwischen global operierenden Unternehmen. Die weit verbreiteste Art, im weltweiten Kontext Waren zu transportieren, ist diejenige per Seefracht. Dazu werden meist standardisierte Container genutzt, die an den großen Häfen be- und entladen werden. In diesem internationalen Umfeld gibt es viele spannende Jobs in der Logistik.
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Die Bedeutung von Importen für die Bundesrepublik
Schaut man sich die deutsche Handelsbilanz – also den Außenhandelssaldo, der die Differenz zwischen Exporten und Importen aufzeigt – an, so fällt auf, dass es seit Jahrzehnten einen Ausfuhrüberschuss der Bundesrepublik gibt. Dieser führt immer wieder zu internationalen Diskussionen, weil wirtschaftliche Ungleichgewichte und negative Auswirkungen entweder auf einzelne internationale Handelspartner oder auf die europäische Wirtschaft befürchtet werden. In diesen Diskussionen wird jedoch immer nur wenig Rücksicht auf die Tatsache genommen, dass Deutschland als rohstoffarmes Land genauso auch auf Importe angewiesen ist. Dies trifft insbesondere auf den Energiebereich zu.
Seefracht als Grundlage des internationalen Handels
Die Seefracht spielt eine wichtige Rolle im weltweiten Import- und Exportgeschäft. Die Güter werden auf einem Schiff als Schüttgut, Stückgut, Flüssigladung oder in Containern von einem Seehafen zum anderen transportiert. Hierfür werden meist die internationalen Schifffahrtsrouten inklusive der klassischen Nadelöhre wie dem Panamakanal oder dem Suezkanal genutzt. Die größten Containerhäfen in Mitteleuropa sind Antwerpen, Rotterdam und Hamburg. Zwar nimmt dieser Seefrachttransport mehr Zeit in Anspruch als die Versendung per Luftfracht, die Kosten sind jedoch in der Regel im Vergleich meist viel geringer. Vor allem bei großen Liefermengen mit kleinen Gewinnspannen lohnt sich der Luftfrachttransport nicht.
Bei Konsumgütern im Privatkundenbereich und im Transport zwischen Unternehmen ist der Transport mit einem Containerschiff meistens die kostengünstigste Option. Besonders sperrige und große Lieferungen von industriellen Massenprodukten (z. B. Mineral- oder Heizöl sowie Schüttgut wie Kies und Kohle) können bequem per Seefracht transportiert werden. Auch schwere und große Maschinen gehören zu den Waren, die ihren Zielort über den Seeweg erreichen.
Beim Import von Waren ist der erste Schritt die Organisation des Warentransports zum Hafen, von dem aus das Schiff startet. Viele Versender arbeiten im Seefrachtbereich mit Speditionen zusammen, die die Organisation der Ein- oder Ausfuhr abnehmen. Beim Verpacken der Produkte ist es wichtig, darauf zu achten, dass diese den Importvorgaben des Ziellandes entsprechen. Die beauftragte Spedition bekommt dann auch noch die Maße der zu verschiffenden Produkte sowie alle erforderlichen Frachtpapiere. Die Anmeldung beim Zoll ist besonders wichtig, damit es während des Prozesses und besonders bei der Ankunft im Zielland nicht zu Komplikationen und Verzögerungen kommt. Immerhin fallen bei der Einfuhr verschiedene Abgaben an. Neben den Zöllen sind das Einfuhrumsatzsteuer, Verbrauchsteuern oder auch spezielle Zölle, z. B. für Agrarerzeugnisse.
Dienstleistungen für Warenimporte
Bei Import von Waren per Seefracht oder Luftfracht können Waren oder Produkte zollrechtlich unterschiedlich behandelt werden. Hierunter fällt z. B. die Fiskalabfertigung. Mit dieser Fiskalabfertigung können Lieferungen aus Drittländern beim Warenempfänger in der EU unversteuert aber verzollt geliefert werden. Die Einfuhrumsatzsteuer wird dann erst im Empfangsland fällig. EU-Ansässige Firmen, die keine deutsche Niederlassung haben, können durch registrierte deutsche Fiskalvertreter bei der Abwicklung ihrer Importvorgänge unterstützt werden. Bei diesen Fiskalvertretern handelt es sich um spezielle Dienstleistungsunternehmen, die je nach Größe mit ihrer Expertise noch einige andere Services oder Unterstützungen anbieten. Dazu gehört u.a. die Phytosanitäre Abfertigung, mit der die Einschleppung und Ausbreitung von Schadorganismen verhindert werden soll. Ein weiteres Thema kann die Veterinärabfertigung sein, da alle tierischen Erzeugnisse an den EU-Außengrenzen kontrollpflichtig sind. Auch kann ein Verwahrerwechsel angeboten werden. Hier wird die Ware zollrechtlich solange übernommen, bis die Ware zum Empfänger transportiert oder in den freien Verkehr überführt wurde.
Ohne Zollsachbearbeiter kein ordnungsgemäßer Import
Sowohl bei den Importeuren als auch bei den Dienstleistern wie z. B. den Speditionen spielen die Zollsachbearbeiter eine zentrale Rolle. Sie müssen nicht nur Dokumente und statistische Meldungen überprüfen, sondern auch die Einfuhrvorschriften beachten, wie z. B. die Bestimmungen zu
- Kontingentware
- Exportlizenzen
- Washingtoner Artenschutzabkommen
- Veredelungsverkehre
- Musterversand
- Carnet
Mit ihnen arbeiten in den Unternehmen auch weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für die gesamte Auftragsabwicklung zuständig sind, unabhängig davon, ob die Importe per Seefracht oder Luftfracht stattfinden. Ebenfalls sind für beide Transportarten auch Disponenten wichtig, die sich um die Containerplanung kümmern, damit das Verpacken und der Transport von Maschinen, Produkten und sonstigen Waren zum Abgangshafen geplant und terminiert werden kann.