Logistik | Handel | Digitalisierung | Produktion | Storage | Versand | Transport | eCommerce
Logistikberater gesucht?
Exportjob.de

Internationale Absatzmärkte nutzen

Je größer ein Unternehmen wird, desto bedeutender wird die Suche nach neuen internationalen Absatzmärkten für die eigenen Produkte, Vorprodukte oder Zulieferteile. Neue Märkte bedeuten aber auch neue Regelungen und Rahmenbedingungen. In diesen Themen sind die Beschäftigen in Jobs mit Exportbezug tätig.

Finden Sie hier den idealen Exportjob!

Finden Sie hier Ihren Exportjob

Aktuelle Exportjob-Angebote

Der deutsche Export sichert Arbeitsplätze im Land

Auch wenn es auf internationaler Ebene immer wieder Diskussionen um den Exportüberschuss in der deutschen Handelsbilanz gibt, muss festgestellt werden, dass rund jeder vierte Arbeitsplatz im Inland am Export der deutschen Wirtschaft hängt. Im Zusammenhang mit der Globalisierung steigt nicht nur der Handel, sondern auch die Produktionsprozesse werden internationalisiert.  Bei der Herstellung komplexer technischer Produkte spielen die globalen Wertschöpfungsketten eine immer größere Rolle, die für einen weiteren Anstieg des Außenhandels auf allen Produktionsstufen sorgen.

Exporte und ihre Rahmenbedingungen

Häufig werden Export und Import als gegensätzliches Paar für eine Volkswirtschaft bezeichnet. Bezogen auf die Unternehmensebene (Einfuhr von Rohstoffen oder Vorprodukten für die Produktion einerseits, Ausfuhr von veredelter Ware andererseits) mag dies richtig sein. Für die einzelnen Staaten ist der Export jedoch meist wichtiger, denn er führt zu Deviseneinnahmen und zur Nutzung bzw. Ausweitung von Wettbewerbsvorteilen auf dem Weltmarkt oder in einzelnen internationalen Wirtschaftssektoren. Dementsprechend wird der Export meist durch administrative Erleichterungen gefördert, während der Import durch zollrechtliche Hürden erschwert wird. Die bedeutet jedoch nicht, dass der Export nicht auch durch steuerrechtliche Gesetze und weiterer Vorschriften geregelt ist. Je nach Produkt kann es sich auch um listenbezogene Regelungen rund um die Genehmigung von Ein- und Ausfuhr handeln. Diese werden in der Außen­wirtschaftsverordnung (AWV) definiert.

Als Folge dieser Regelungen kann die Ausfuhr von Waren, Technologien und Software in bestimmte Länder genehmigungspflichtig sein. Insbesondere der kontrollierte Export von Waffen und Rüstungsgütern sowie technische Unterstützung ist von diesen Regelungen betroffen.

Aber auch kleine ausführende Unternehmen außerhalb des Rüstungsbereichs sind von der Exportkontrolle betroffen, denn die Export­kontrollvorschriften der EU gelten auch für sogenannte Dual-Use-Güter, also jene Güter, die sowohl zivil als auch militärisch verwendet werden können. Hier ist zudem nach den diversen EU-Verordnungen zur Terrorismusbekämpfung eine Prüfung des Endbestimmungsorts, der Endverwendung und des Endempfängers genau zu prüfen. Daneben existieren weitere allgemeine oder länderbezogene EU-Embargoregelungen, die Personen und Organisationen auflisten. Bei der Ausfuhr von Gütern müssen darüber hinaus auch weitere multinationale Verträge, wie z. B. das Washingtoner Artenschutzabkommen berücksichtigt werden. Mit diesem Abkommen soll ein nachhaltiger Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten geregelt werden.

Exportsachbearbeiter und Exportkaufleute

Für produzierende Unternehmen ist es abhängig von Größe oder Produktgruppe wichtig, ihre Waren auch auf ausländischen Märkten abzusetzen. Hier werden Kontakte zu potenziellen Kunden im Ausland aufgebaut und gepflegt. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Vertrieb, Außendienst, Einkauf, Fertigung, Konstruktion und Kundenservice arbeiten für dieses Ziel zusammen. Es werden neue Absatzmärkte ermittelt und analysiert, Absatzstatistiken und Verkaufsangebote erstellt, Kontakte zu Händlern und Interessenten im Ausland sowie zum Außendienst gepflegt. In Zusammenarbeit mit dem Vertrieb werden neue Kunden und Aufträge akquiriert, die entsprechenden Verträge verhandelt sowie Verpackung und Transport organisiert.

In den operativen Prozessen und in der Zusammenarbeit mit den Kunden nimmt die Rolle der Exportsachbearbeiter und Exportsachbearbeiterinnen eine zentrale Rolle ein. Sie arbeiten in international tätigen Firmen in den Bereichen Spedition, Industrie oder Handel und informieren sich kontinuierlich über Märkte und Mitbewerber in anderen Ländern. Zusätzlich kennen sie sich auch mit der in den einzelnen Ländern herrschenden Rechtslage sowie mit der dortigen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lage aus, also mit allen Faktoren, die Einfluss auf die Absatzmöglichkeiten haben können.

Im Rahmen der Zollabwicklung und des Warentransfers fallen bei den Exportsachbearbeitern weitere typische alltägliche Tätigkeiten an, wie z. B.:

  • Erstellung von Angeboten
  • Bearbeitung von Aufträgen von der Anfrage über die Bestellung und Lieferung bis zur Fakturierung
  • Erfassung von Aufträgen mit einer entsprechenden Software
  • Koordinierung von Terminen und Lieferungen
  • Abwicklung von Zollformalitäten
  • Bearbeitung von Reklamationen
  • Verwaltung von Dokumenten
  • Beantwortung von Kundenanfragen
  • Erstellung von Kostenkalkulationen und Kostenvergleichen
  • Abschluss der nötigen Versicherungen

Die Anforderungen an Exportkaufleute bzw. Exportsachbearbeiter sind vielfältig, daher müssen sie verschiedene Qualifikationen und Fähigkeiten mitbringen. Nicht nur auf Genauigkeit und Zuverlässigkeit muss Wert gelegt werden, sondern auch in der Kommunikation sind sie gefordert. Die Exportsachbearbeiter stehen nämlich häufig mit Kunden aus aller Welt in Kontakt und müssen sie durch höfliches und professionelles Auftreten überzeugen. Weiterhin müssen sie sich mit Speditionen und Partnerunternehmen bezüglich der internationalen Warentransporte absprechen. Als Voraussetzung für die Tätigkeit als Exportsachbearbeiter ist eine abgeschlossene Ausbildung beispielsweise als Speditionskaufmann nötig, sowie Berufserfahrung in der Exportabwicklung wünschenswert. Aufgrund der Tätigkeit mit internationalem Fokus ist die sichere Beherrschung mindestens einer Fremdsprache (im Allgemeinen Englisch) erforderlich.

Lieferketten: Risiko und Verantwortung

Es wird zunehmend wichtiger, auch über die Lieferanten gut Bescheid zu wissen. Neben der Einholung von Informationen über Wirtschaftsauskunfteien ist auch ein effizientes Risikomanagementsystem von Vorteil. Hier werden einkaufsrelevante Daten der Lieferanten hinterlegt. Diese können u.a. Umsatz, Mitarbeiterzahl oder Gewinn sein. Diese Kennzahlen können wiederum durch zusätzliche SAP-Daten ergänzt, etwa den Umsatz, den das eigene Unternehmen mit den einzelnen Lieferanten erzielt, welche Teile dort eingekauft werden, wie die jeweiligen aktuellen Preise sind sowie wie die Qualitätskennzahlen der Lieferanten aussehen.

Vor dem Hintergrund globaler Handelsbeziehungen und Lieferketten spielt die Zuverlässigkeit eine große Rolle. Besonders ausländische Lieferanten, die zum Teil rund um den Erdball verstreut sind oder auch die Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe sollten kontinuierlich im Blick behalten werden. Das Risiko von Lieferverzögerungen und -ausfällen muss so weit wie möglich minimiert werden. Es kann aber nicht immer gänzlich ausgeschlossen werden. Dies trifft besonders bei externen Einflüssen zu, für die der Lieferant nicht verantwortlich gemacht werden kann, wie z. B. Naturkatastrophen, die Schließung von Grenzen als Folge von Konflikten oder Kriegen oder die Sperrung wichtiger internationaler Schifffahrtsrouten. Hier ist es wichtig, auf alternative Bezugsquellen zurück greifen zu können oder entsprechende Lagerbestände anzulegen, um eine bestimmte Zeitspanne überbrücken zu können.

Unternehmen, die im internationalen Einkauf mit der Frage von Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern konfrontiert werden, sollten auch hier ein besonderes Auge auf die Lieferanten haben, da dieser Punkt immer öfter im medialen Fokus steht. Ein Beispiel hierfür liefern viele Unternehmen der deutschen Textilindustrie und des Textilhandels, die z. T. in Zusammenarbeit mit internationalen Nichtregierungsorganisationen bei der Entlohnung und den Arbeitsbedingungen für einen Mindeststandard für Arbeitnehmer in Schwellenländern und Staaten der Dritten Welt sorgen.