Als starker Wirtschaftsstandort ist die Bundesrepublik nicht nur Produzent und Exporteur von Produkten, sondern profitiert aufgrund seiner geographischen und naturräumlichen Vielfalt auch von einem starken Tourismussektor. Von den deutschen Küsten über die Mittelgebirgsregionen, Millionenstädte, Flusstäler bis zu den Alpen werden die verschiedenen deutschen Regionen jährlich von Millionen in- und ausländischen Gästen besucht. Millionen deutsche Urlauber reisen hingegen jährlich in Länder rund um den Erdball. Somit werden auch schon die beiden Handlungsziele des Tourismus deutlich: einerseits Schaffung von Reise- und Tourismus-Angeboten im Inland, andererseits Durchführung der Reiseveranstaltung, -vermittlung und -organisation für Auslandsziele
Ebenso vielfältig wie die inländischen und internationalen Destinationen stellen sich die Unternehmen der Tourismusbranche dar. Zum einen sind hier zunächst diejenigen Unternehmen zu nennen, die selbst ein touristischer Akteur sind oder für die der Tourismus eine wichtige Rolle spielt, wie z. B. Reiseveranstalter, Reisebüros, Busunternehmen, Reedereien, Fluggesellschaften, Freizeitparkbetreiber, Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter, Museen oder das Hotel- und Gaststättengewerbe. Auf der anderen Seite gibt es viele andere Unternehmen wie im Handel, im Handwerk oder in der Landwirtschaft, die als Zulieferer oder mit ihrem Angebot und ihren Dienstleistungen direkt oder indirekt vom Tourismus profitieren. Insgesamt trägt der Tourismussektor zu rund 4% der Bruttowertschöpfung in der Bundesrepublik Deutschland bei.
Internationaler Anziehungspunkt sind vor allem die deutschen Städte, die mit Sehenswürdigkeiten, Ausstellungen, Sportevents und Museen werben. Dank der Kreativität der Akteure können neue Potenziale aufgespürt und genutzt werden. Dies wird am deutlichsten in den strukturschwachen ländlichen Räumen, in denen kulturell wertvolle Stätten für touristische Angebote wie Museen oder Kulturreisen dienen. Auch für sportliche oder naturnahe Aktivitäten bieten sich Flüsse, Wälder und Berge an.

Das Jobangebot im Bereich Freizeit, Tourismus, Kultur und Sport ist entsprechend breit aufgestellt. Neben kaufmännischen Berufen (z. B. Hotelkaufmann/-frau, Reiseverkehrskaufmann/-frau, Veranstaltungskaufmann/-frau, Sport- und Fitnesskaufmann/-frau) sind auch Berufe im Bereich Hotel und Gastronomie sowie im sportlichen Bereich (Berg- und Skiführer/in, Segellehrer/in, Skilehrer/in, Snowboardlehrer/in, Sporttauchlehrer/in, Surflehrer/in, Tennislehrer/in) häufig vertreten.
Neben diesen genannten Ausbildungsberufen gibt es eine Reihe von Studiengängen, die im Zusammenhang mit Tourismus an den deutschen Universitäten und Hochschulen belegt werden können, wie z. B. Betriebswirt/in für Touristik, Museologe bzw. Museologin, Physiotherapeut/in, Sporttherapeut/in, Ingenieur/in für Veranstaltungstechnik, Event-Manager/in)